von Julia Rider
Mentale Stärke
Alte Gewohnheiten durchbrechen und zu neuen Ufern aufbrechen
In meinem letzten Blogbeitrag ging es um unser Komfortzonen und darum, dass wir sie ab und an bewusst verlassen sollten. In dem heutigen Blogbeitrag soll es daher um ein verwandtes Thema gehen, nämlich um das Durchbrechen von alten Gewohnheiten.
Spätestens nachdem ich mit meinem Mann, Noah, zusammengezogen bin, merkte ich, dass ich die ein oder andere Gewohnheit mitbrachte - Gewohnheiten wie das bestimmte Einräumen der Spülmaschine oder die Art, wie ich mein Essen esse (das Beste hebe ich mir meist bis zum Schluss auf). Schnell schleichen sich auch eher lästige Angewohnheiten ein - bei uns ist das beispielsweise das längere Liegenbleiben, nachdem der Wecker geklingelt hat, oder das Verlangen auf einen süßen Nachtisch, nachdem wir unser Abendessen beendet haben.
Um Gewohnheiten erfolgreich zu durchbrechen, müssen diese natürlich zunächst als solche erkannt werden. Was mache ich wann aus Gewohnheit und wie wichtig ist mir diese Handlung? Im nächsten Schritt sind meines Erachtens zwei Dinge wichtig: die Ablenkung und die Ersatzhandlung. Wenn die Gewohnheitshandlung erfolgreich entlarvt wurde, gilt es, diese durch eine Ersatzhandlung zu ersetzen, die einen im besten Fall auch noch von der eigentlichen Gewohnheit ablenkt. In unserem Fall könnten das zum Beispiel sein:
- Süßes nach dem Abendessen vermeiden: 1 Runde im Park spazieren gehen, 15 Minuten Nachrichten schauen oder direkt im Anschluss an das Abendessen die Zähne putzen
- Schlummerfunktion des Weckers umgehen: 1-2 Minuten sanftes Dehnen zum Wachwerden, Gang zur Kaffeemaschine, um diese zu starten, oder für Extreme: kaltes Wasser ins Gesicht und 10 Kniebeugen machen
Da viele Gewohnheiten mit der Ausschüttung von Glückshormonen verbunden sind, ist das Ablegen von Gewohnheiten gar nicht so einfach. Generell hilft es auch, sich über den Ursprung der Angewohnheiten bewusst zu werden (Warum mache ich das eigentlich?), sein Umfeld zu ändern und nahestehende Personen wie Partner oder Kinder in die Umstellungsphase mit einzuweihen. Bis sich die neue Ersatzhandlung als Gewohnheit etabliert hat, kann - je nachdem wie tief die Gewohnheit verankert ist und wie lange sie bereits „ausgelebt“ wurde - bis zu zwei Monaten oder länger dauern.
Gewohnheiten an sich sind nicht immer negativ zu sehen - sie geben unserem Alltag Struktur und helfen unserem Gehirn durch die Routine dabei, sich auf „Wichtigeres“ zu konzentrieren. Eine feste Struktur im Alltag ist dabei vor allem für Kinder und Familien wichtig und sollte nicht unterschätzt werden.
Ich hoffe, ich habe mit diesem Blogbeitrag zu einem Hinterfragen der eigenen Gewohnheiten beigetragen. Oftmals sind wir uns unserer routinierten Handlungen gar nicht bewusst - Neues zu wagen und mal etwas Ungewohntes stattdessen auszuprobieren, hält geistig fit und bringt Abwechslung - auch wenn die Gewohnheiten nur ab und zu durchbrochen und nicht komplett verändern werden. Ich wünsche viel Erfolg beim Erkunden und Hinterfragen der Angewohnheiten und verabschiede mich bis zum nächsten Mal!
PS: Die Fotos sind letzte Woche bei einer Kanufahrt auf der Lippe entstanden - dabei hieß es für mich auf einer 7km-langen Kanutour „Auf zu neuen Ufern“, was mich zum heutigen Blogbeitrag inspiriert hat. Die Tour war anstrengend, ist aber dennoch sehr zu empfehlen!