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Kinder

Wie klappt’s mit der Zuckerreduktion? – Tipps und Tricks für Kinder (und Erwachsene)

Die Tage werden immer kürzer, das Laub fällt von den Bäumen und wir mummeln uns immer häufiger zuhause unter der Wolldecke ein. Dabei darf natürlich der warme Kakao und das ein oder andere Plätzchen nicht fehlen! Doch wie kann ich meinen Zuckerkonsum und auch den meiner Kinder begrenzen? Denn eine Sache wird mir in meiner Arbeit mit Kindern immer wieder klar: Dass sich die ganz Kleinen am liebsten nur von Süßigkeiten oder Pfannkuchen ernähren würden, steht außer Frage!

Als ersten wichtigen Schritt sollten Kinder und auch Jugendliche für das „Warum“ dahinter sensibilisiert werden: Warum kann ich mich nicht nur von Süßigkeiten ernähren? Was macht der Zucker mit mir und meinem Körper? Warum ist er nicht gut für mich? Immer mehr Bildungseinrichtungen bieten Veranstaltungen oder Projekte zum Thema „Gesunde Ernährung“ an - im Zweifel schadet es jedoch nicht, das Thema zuhause ein zweites Mal anzusprechen! Anstelle von rigorosen Verboten, die die Süßigkeiten sowieso nur attraktiver machen würden, kann man sich in diesem Zuge auch besser auf eine Portionsgröße sowie mit der ganzen Familie festgelegte Naschregeln einigen. Als Maß der Portionsgröße eignet sich zum Beispiel bestens die Handinnenfläche, da diese mit dem Alter mitwächst. Als Richtlinie empfiehlt das Forschungsinstitut für Kinderernährung allerdings nicht mehr als 25g bzw. 150kcal.

Mit Naschregeln kommen auch die Kleinsten i.d.R. gut zurecht – zumindest, wenn sie beim Aufstellen der Regeln mitentscheiden dürfen und wenn sich am Ende die ganze Familie an die Regeln hält. Die Kleinen lernen eben nun mal von den Großen!

Zielführende Naschregeln könnten bspw. sein:

  1. Vor dem Essen keine Süßigkeiten, sonst ist man schon satt.
  2. Süßigkeiten werden am Tisch gegessen und nicht nebenbei beim Spielen.
  3. Nach den Süßigkeiten spüle ich meinen Mund mit Wasser aus und/oder putze mir die Zähne.

Gerade nach Festtagen und/oder Veranstaltungen wie Weihnachten oder Geburtstag scheint sich oftmals ein nicht nachlassender Berg an Süßigkeiten zu ergeben. Hier hilft es, sich die Süßigkeiten gemeinsam mit den Kindern in einzelne Tagesrationen aufzuteilen. Die Ernährungsberaterin Anna Dubas-Tietjens nutzt hierfür eine Eierschachtel mit ihren Kindern, die sie einmal in der Woche für die nächsten sieben Tage zusammen befüllen: In jedes Eierloch kommt die Süßigkeitenration für einen Tag plus drei Eierlöcher, die für besondere Anlässe oder für Freunde bestimmt sind, die zu Besuch kommen und auch etwas Süßes abhaben möchten. Für Kinder ab fünf bis sechs Jahren gilt: Hier können die Eltern ihren Kindern selbst überlassen, ob sie jeden Tag nur eine Ration essen oder ob sie auch mal eine Ration im Voraus essen. Wichtig: Die Ration des nächsten Tages bleibt dann aber leer! Die Kinder lernen dabei nicht nur einen besseren Umgang mit dem eigenen Appetit, sondern auch, mit den eigenen Ressourcen zu haushalten. Was ich heute schon gegessen habe, ist unwiderruflich verschwunden und hat Konsequenzen auf mein Morgen!

Das Einteilen von Portionsgrößen hilft dabei nicht nur im Kindesalter, sondern auch im Erwachsenenalter! Zucker macht eben nun mal süchtig und wenn man einmal angefangen hat, erfordert es viel Disziplin und Willenskraft, wieder aufzuhören. Wie wäre es also mal mit einer Wochenbox für Süßigkeiten, an dem jeden Tag eine Portion Süßigkeiten zugeordnet ist? Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

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