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Ernährungswissen

Wie sinnvoll ist Detox?

Als Ernährungsberaterin werde ich häufig gefragt, was ich von Detox-Produkten oder Saftkuren halte; meine Antwort ist: nicht viel. Eine der ersten Dinge, die uns unsere Professorin für Ernährungsmedizin und Diätetik sagte, war: Seit Bestehen der Wissenschaft gibt es keinen einzigen Hinweis darauf, dass im menschlichen Körper Schlacken entstehen, die wir loswerden müssten, um zu entgiften und so gesund und fit zu sein.

Die Notwendigkeit, den Körper zu entschlacken, kommt eher aus dem Bereich der Naturheilkunde bzw. der Komplementär- oder Alternativmedizin und soll dem Körper dabei helfen, Abfallprodukte des Stoffwechsels und Giftstoffe loszuwerden. Die Wissenschaft lehnt diese Sichtweise ab, da unser Körper ein wahres Wunderwerk ist und sich selbst über Leber und Nieren reinigen kann. Damit unser Körper an sich funktionieren kann, ist es wichtig, dass bestimmte Bedingungen konstant bleiben – unser Blut darf bspw. nicht zu sauer oder zu basisch werden.
Die Leber und die Niere nehmen hier eine Schlüsselposition ein: Die Niere filtert die Stoffwechselendprodukte (also die „Abfallprodukte“) des Stoffwechsels aus dem Blut und leitet sie über den Harn aus dem Körper; die Leber hingegen filtert Schad- und Giftstoffe aus dem Blut, welche über die Gallenflüssigkeit in den Darm und von dort aus über den Stuhl aus dem Körper transportiert werden. Alkohol und Arzneien werden ebenfalls von der Leber abgebaut.

Um die natürliche Filterfunktion der Organe zu stärken, ist es für die Nierenfunktion wichtig, genug zu trinken. Die Leber freut sich über eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit wenig Alkohol, Zucker sowie zugesetztem Fruchtzucker (z.B. in Glukose-Fruktose-Sirupen).

Was dem Körper allerdings wirklich schaden kann, sind Giftstoffe wie bestimmte Schwermetalle, die wir u.a. über die Nahrung aufnehmen, und die wir nicht über Leber oder Niere ausscheiden können. Schwermetalle sind natürliche Bestandteile der Erdkruste, die entweder lebensnotwendig (z.B. Eisen oder Zink) oder gesundheitsschädigend (z.B. Blei und Quecksilber) sind.
Gegen die Schwermetallbelastung im Körper helfen keine Saftkuren oder Detoxprodukte, da Schwermetalle bevorzugt im Fettgewebe unseres Körpers gespeichert werden und dieses bekanntermaßen nur durch Abnehmen abgebaut werden kann. Vor allem bei sehr schnellem Abnehmen ist Vorsicht geboten, weil so ggf. erhebliche Mengen an Schwermetallen auf einmal freigesetzt werden können.

Daher hier ein paar Tipps:

Schwermetalle wie Blei, Quecksilber oder Cadmium am besten gar nicht erst aufnehmen bzw. deren Aufnahme auf ein Minimum reduzieren!
-Fische stehen am unteren Ende der Nahrungskette, weshalb sich die Schwermetalle in ihnen ansammeln. Raubfische wie Wildlachs, Barsch oder Heilbutt sind häufig stark mit Quecksilber belastet.
-Hohe Konzentrationen an Cadmium treten z.B. in Kakaoerzeugnissen auf, weil die Kakaopflanze das Schwermetall vor allem in ihren Bohnen anreichert. Kakao aus Mittel- und Südamerika ist häufiger stärker belastet aufgrund der dort natürlich hohen Cadmium-Konzentration im Boden als Kakao aus anderen Anbaugebieten.
-Für Cadmium und Quecksilber gibt es tägliche „Aufnahme-Grenzwerte“, die wir täglich nicht überschreiten sollten. Für Blei gibt es keinen solchen Grenzwert, da bereits kleine Mengen schädigend wirken. Blei kann z.B. im Trinkwasser von Altbauwohnungen auftreten, wenn dort noch alte Bleirohre verlegt sind. Weitere Informationen zum Thema Schwermetallen liefert das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit unter:

BVL - Schwermetalle

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