von Julia Rider
Mindset
Wie sinnvoll sind Neujahrsvorsätze?
Wer kennt sie nicht, die allgemein bekannte Frage zu Beginn eines jeden neues Jahres: Und, was hast du dir für dieses Jahr vorgenommen? Laut Statista Research Department wollen 51% der Befragten im Jahr 2022 mehr Sport treiben, 49% sich gesünder ernähren und jeweils 42% abnehmen und sparsamer werden. So viel zu den Top Drei der beliebtesten Neujahrsvorsätze.
Wenn man die letzten Jahre miteinander vergleicht, fällt auf, dass sich an den Neujahrsvorsätzen von Jahr zu Jahr nicht wirklich groß etwas verändert hat. Da stellt sich mir die Frage, wie effektiv diese gut gemeinten Vorsätze sein können, wenn man sich z.B. jedes Jahr wieder auf Neues vornehmen muss, sich gesünder zu ernähren.
Anstelle von Neujahrsvorsätzen finde ich deshalb smarte Ziele sinnvoller und effektiver, um die eigenen Ziele langfristig und nachhaltig zu erreichen. Ein S-M-A-R-T-es Ziel sollte folgende Kriterien erfüllen:
S für Spezifisch
Das angestrebte Ziel muss möglichst genau beschrieben werden – gesünder ernähren würde hier also nicht ausreichen, denn was bedeutet denn überhaupt eine „gesunde Ernährung“?
M für Messbar
Anhand welcher Kriterien lässt sich feststellen, ob das zuvor definierte Ziel erreicht wurde? Hier helfen quantitative (z.B. Anzahl, Zeiteinheiten) und qualitative Kriterien (weiche Faktoren), um das Ziel messbar zu machen.
A für Attraktiv
Was genau motiviert Sie dazu, dass definierte Ziel zu erreichen? Formulieren Sie Ihr Ziel so, dass Sie motiviert bleiben, es definitiv erreichen zu wollen.
R für Realistisch
Und da wären wir auch beim nächsten Punkt: Das Ziel muss für Sie realistisch sein, das heißt, es muss in der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit und mit denen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln machbar sein. Das Ziel sollte ambitioniert, aber nicht übertrieben sein. In einem Monat einen Halbmarathon laufen zu können oder in einem Monat 15kg abzunehmen, fallen daher leider meist nicht in diese Kategorie.
T für Terminiert
Im letzten Schritt legen Sie einen festen Zeitpunkt fest, bis zu dem das Ziel erreicht werden soll. Hier empfiehlt es sich, kurzfristige, mittelfristige und langfristige SMART-Ziele zu definieren. Wer in kleinen Schritten vorangeht und erste Erfolge erzielt, ist viel motivierter und damit auch eher dazu in der Lage, sein langfristiges Ziel zu erreichen.
Beispiel für ein langfristiges Ziel: Zu jeder Mahlzeit Obst oder Gemüse verzehren!
Kurzfristiges SMART-Ziel am Anfang: Ich möchte an zwei Tagen der Woche fünf Portionen (á eine Handvoll) Obst und Gemüse essen, damit ich mich fitter fühle und etwas für meine Gesundheit tue. Ich gehe jeden Mittwoch und Samstag auf den Wochenmarkt, um frisches Obst und Gemüse einzukaufen. Zweimal pro Woche fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen, möchte ich in zwei Monaten erreichen.
Im Gegensatz zu Neujahrsvorsätzen lässt sich so nach dem festgesetzten Zeitpunkt erkennen, ob und inwieweit das Ziel erreicht wurde. Falls das Ziel nicht erreicht wurde, lässt sich wiederum anhand der Kriterien erkennen, woran das Nichterreichen gelegen hat, sodass man sich daraus den nächsten Handlungsschritt ableiten kann.
Vielleicht ist es noch nicht zu spät, Ihren diesjährigen Neujahrsvorsatz als SMART-Ziel zu definieren? Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihren Vorsatz auch tatsächlich erreichen werden, würde dadurch auf jeden Fall immens steigen! Viel Erfolg und bis dahin!